C16. Wie kann ich einen möglichst unterbrechungsfreien Betrieb von timeSensor LEGAL gewährleisten?
Allgemeines
Je grösser Ihre Kanzlei, desto schwerer wiegen Betriebsunterbrüche bei der Datensicherung, bei Wartungsarbeiten und im Pannenfall (z.B. Hardware Crash). Je grösser Ihre Kanzlei, desto grösser ist auch Ihre Datendatei und desto länger dauern zudem die Betriebsunterbrüche. Durch den Einsatz eines Spiegelservers können Sie dieses Problem elegant lösen.
Was ist ein Spiegelserver?
Ein Spiegelserver ist eine zweite Maschine im selben Netzwerk wie der Produktivserver. Sinn und Zweck dieser Maschine ist die Gewährleistung einer vollständigen Redundanz und die Möglichkeit, beim Ausfall des Produktivservers in kürzester Zeit auf den Spiegelserver zu wechseln. Der Spiegelserver wird im Pannenfall somit zum neuen Produktivserver. Der ehemalige Produktivserver wird anschliessend repariert und nach der Reparatur zum neuen Spiegelserver.
Um dies umzusetzen, benötigen Sie:
- Einen zweiten Server (die beiden Server sollten sich ausstattungsmässig ebenbürtig sein, da in einem Pannenfall der Spiegelserver zum Produktivserver wird)
- Das Modul "Mirroring" zur timeSensor LEGAL Software
- einen Server-Wartungsvertrag mit der timeSensor AG, damit das System fachgerecht aufgesetzt und regelmässig überwacht wird
Wie funktioniert der Spiegelserver?
Der Spiegelserver wird als zweiter Server in Ihr Netzwerk eingebunden. Dann wird einmalig eine Kopie der gesamten Datenbank vom Produktivserver auf den Spiegelserver übertragen. Der Spiegelserver wird nun gestartet und befindet sich im besonderen Modus "Spiegelserver".
Der Produktivserver sendet nun alle Veränderungen an der Datenbank (alle "Transaktionen") periodisch, z.B. alle 10 Minuten, zum Spiegelserver. Dieser integriert die Transaktionen in seine Datenbank und erhält dadurch - mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung - den Datenstand des Produktivservers.
Was ist der Vorteil eines Spiegelservers?
Bei einem Ausfall des Produktivservers kann der Administrator mit ein paar Klicks den Spiegelserver zum neuen Produktivserver befördern. Alle Benutzer können sich somit innert weniger Minuten wieder anmelden und mit der Datenbank weiter arbeiten. Der Datenverlust ist minimal.
Im Vergleich kann eine Reparatur eines defekten Servers (Reparatur/Ersatz der Servermaschine, Rückholung vom Backup, Konfiguration, etc.) mehrere Stunden oder mehrere Arbeitstage beanspruchen. Der Datenverlust beträgt in diesem Fall maximal einen Tag (bei Rückholung vom Backup der letzten Nacht).
Was ist der Nachteil eines Spiegelservers?
Ihr timeSensor LEGAL System wird durch den Spiegelserver etwas komplexer. Die "Plug & Play" Philosophie, zum Beispiel beim automatischen Update der Software, lässt sich beim Einsatz eines Spiegelservers nicht aufrecht erhalten. Ihr System muss nun professionell gemanagt werden, was mit höheren Betriebskosten verbunden ist. Es handelt sich um den typischen Trade-off zwischen Sicherheit und Komfort/Kosten. Deshalb empfehlen wir den Einsatz eines Spiegelservers erst ab ca. 20 Arbeitsplätzen.
Sekundäre Datensicherung weiterhin notwendig
Während der Spiegelserver als "hot standby" Server jederzeit sofort einsatzbereit ist, stellt die sekundäre Datensicherung sicher, dass die Daten bei einem Brand oder Einbruch ausserhalb der Kanzlei nochmals vorhanden sind. Trotz Spiegelserver müssen Sie also sicherstellen, dass die Backupdaten vom Spiegelserver noch in einer zusätzlichen Kopie entweder auf einem sicheren Cloud-Speicher abgelegt werden, oder auf Disk, Band, etc. ausser Hause aufbewahrt werden. Der Backup wird übrigens jeweils auf dem Spiegelserver (und nicht mehr auf dem Produktivserver) erstellt, wodurch die Datensicherung die Produktivdatenbank nicht mehr blockieren kann.